Preisstrategien

Im Rahmen dieses Beitrages werde ich euch mit einigen Preisstrategien und Begrifflichkeiten im E-Commerce vertraut machen. Warum sind strategische Ansätze auch in Bezug auf die Preisgestaltung unabdingbar? Ganz einfach: Unter Preis versteht man die Gegenleistung, die der Käufer des Gutes / der Dienstleistung dem Verkäufer erbringen muss.

Innerhalb des Marketingmix nimmt der Preis eine zentrale Rolle ein. In Zeiten des E-Commerce, in welchem Preise transparent dargestellt und jegliche Waren miteinander verglichen werden führt kein Weg daran vorbei, sich diesem Thema anzunehmen. Die Globalisierung der Märkte, der harte Wettbewerb, die Inflation. Alles Faktoren, welche den Preisdruck der heutigen Zeit mitbestimmen.

Preiseinflussgrößen

Das magische Dreieck der Preispolitik spiegelt die verschiedenen Einflüsse auf die Preisgestaltung und auch Strategie wieder. Es handelt sich hierbei um die Kunden, Kosten und die Konkurrenz. Dennoch muss der Preis zumindest auf Dauer die Selbstkosten übersteigen, den Wettbewerb berücksichtigen und sich daran orientieren, was die Kunden bereit sind zu zahlen. Preisstrategien sind somit ein zentrales Thema für jedes Unternehmen.

E-Commerce Preisstrategien

Skimming Preisstrategie

Diese Strategie im E-Commerce ermöglicht es Unternehmen, den Markteintritt mit höheren Preisen zu beginnen und schrittweise zu senken, um verschiedene Kundensegmente zu erreichen. Die Skimming-Strategie findet besonders Anwendung bei Produkten oder Dienstleistungen mit hoher Innovationskraft oder einzigartigen Features. Durch den Start mit höheren Preisen können Unternehmen in der Anfangsphase Gewinne maximieren, während sie gleichzeitig das Interesse von Early Adopters und zahlungsbereiten Kunden wecken. Somit zählt Skimming Pricing zu den bekanntesten Preisstrategien.

Einige wissen ja, das ich aus dem Bereich Unterhaltungselektronik stamme. Hier ist das beste Beispiel ein neuer Smart-TV. Zu Beginn kostet dieser neu ca. 1000 € und am Ende des Produktlebenszyklus vielleicht noch 400 €. Aus diesem Grund wird diese Preisstrategie auch als Abschöpfungsstrategie bezeichnet.

Penetrationsstrategie

Hier finde ich den Name einfach klasse. Penetration. Das tut schon etwas weh beim Schreiben oder auch lesen? Bei dieser Preisstrategie handelt es sich darum ein Produkt mit einem niedrigen Preis am Markt zu positionieren. Die Penetrationsstrategie eignet sich besonders für Unternehmen, die schnell eine breite Kundenbasis aufbauen möchten. Durch aggressive Preisgestaltung werden nicht nur bestehende Kunden angezogen, sondern auch potenzielle Marktanteile gewonnen. Dies kann vor allem in wettbewerbsintensiven Branchen äußerst wirkungsvoll sein.

Follow the Free (Preisstrategien)

Zum ersten mal bin ich während meines Studiums mit dieser Strategie in Berührung gekommen. Ich hatte diese so gar nicht auf den Schirm obgleich diese täglich um uns Anwendung findet. Kern dieser Preisstrategie ist es Produkte kostenlos oder zu einem extrem günstigen Preis anzubieten. Der Verdienst erfolgt dann über Zusatzleistungen oder Werbeeinnahmen. Wer benötigt ein neues Smartphone? Ich kenn da wen, da kostet es nur 1 €.

Hier auf dieser Website ist eine wirklich knackige Grafik für die Follow the Free, Skimming Pricing und Penetrationsstrategie.

Prämienpreisstrategie

Hier gibt es der Name schätze ich bereits gut her. Es geht hierbei darum den Preis für das Produkt oder die Dienstleistung dauerhaft hoch zu halten. Man bewegt sich sozusagen im Premiumsegment. Lest hierzu nochmals den Blogbeitrag zu den Marktstrategien und Porter. Da schließt sich wieder der Kreis.

Versioning (Preisstrategien)

Die Versioning-Strategie zielt darauf ab, die Vielfalt der Kundenbedürfnisse zu bedienen, indem sie unterschiedliche Varianten eines Produkts zu unterschiedlichen Preisen anbietet. Dies könnte verschiedene Funktionen, Größen oder Servicelevel umfassen, je nach den individuellen Präferenzen der Kunden. Diese Preisstrategie kommt z.B. bei Informationswebsites zum Einsatz. Denkt einfach an Aktienkurse zeitversetzt oder in Realtime. Das kostet dann eben Geld.

Dynamic Pricing

Ich muss Dynamic Pricing einfach mit aufführen. Im Unterricht gehen immer alle Scharf, wie bei Dropshipping oder Fulfillment. Klingt auch Cool und Englisch ist es noch dazu. Was soll ich denn nun schreiben? Ich übersetze es einfach mal. Dynamische Preise. Während die Preise anno früher am Schild erstmal festgenagelt waren geht das heute ziemlich rasch und digital. Schaut euch nochmals die Einleitung oben an. In Bezug auf die Transparenz und Preisgestaltung. Systeme ermöglichen er heutzutage den Preis des Wettbewerbs zu tracken und diese dann auf Basis von Konkurrenz, Uhrzeit, Region und sogar Endgeräten anzupassen.

Preisstrategien weitere Informationen

Sicherlich werdet Ihr hier und da noch andere Preisstrategien im Internet finden. Ich glaube im groben aber die wichtigsten und interessantesten für Euch erfasst zu haben. Es gibt im Rahmen der Preisstrategien auch noch andere Dinge, welche Anwendung finden z.B. psychologische Aspekte.

Psychologische Preisgestaltung

Ich erfasse einfach mal rasch Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit psychologischen Aspekten der Preisgestaltung. Oder zu Deutsch, was euch hingucken lässt. Da haben wir z.B. Preiswahrnehmung durch Preisfiguren (333 €), die Tendenz zur Mitte (Drei Produkte im Angebot Teuer, Mittel und Günstig), die klassischen Preisschwellen (19,99 €) oder die Verknappung (Restbestand usw.).

Preisdifferenzierung

Als letzten Punkt im Rahmen der Preisstrategien noch die Preisdifferenzierung. Unterschiedliche Preise können auf Basis verschiedener Faktoren entstehen:

  • Personelle (Schüler, Rentner, Studenden)
  • Räumliche (Unterschiedliche Preise je Land)
  • Zeitliche (Preise für Heizöl im Sommer oder Winter)
  • Mengenmäßige (B2C Einzelkauf / B2B Palettenkauf)

So reicht für Heute. Bis bald.

Weiterführende Informationen: E-Commerce Preisstrategien, Marktforschung, Dynamic Pricing, Skimming

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