Der Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau im E-Commerce (IHK)

In diesem Beitrag möchte ich euch genauer über den Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau im E-Commerce (IHK) informieren. Ganz ohne jeglichen Humor oder Satire.
Informationen zu Fragen, welche sich einige womöglich stellen. Hinweise zu den Prüfungen und zum Ablauf der Ausbildung/Umschulung.

Grundlagen der Ausbildung bzw. der Umschulung

Die Basis der Ausbildung bildet die Verordnung über die Berufsausbildung zum Kaufmann im E-Commerce und zur Kauffrau im E-Commerce vom 13. Dezember 2017.
Hier könnt Ihr Euch direkt die Verordnung inkl. des Ausbildungsrahmenplans herunterladen oder auch direkt zum Ausdrucken.

Ja, das ist noch gar nicht allzu lange her. Seit dem 1. August 2018 handelt es sich um eine nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) anerkannte Ausbildung.

Und die ersten Zeugnisse Kaufmann/-frau im E-Commerce (IHK) wurden bereits ausgestellt.

Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberuf: Kaufmann/-frau im E-Commerce (IHK)

Wie ihr lesen könnt: »Der Ausbildungsberuf des Kaufmanns im E-Commerce und der Kauffrau im E-Commerce wird nach § 4 Absatz 1 des Berufsbildungsgesetzes staatlich anerkannt.«

Und das heißt schon so einiges. Mit der erfolgreichen Beendigung der Ausbildung oder Umschulung habt Ihr einen Abschluss in der Tasche. Und dieser ist staatlich anerkannt.
Ihr habt somit eine vollwertige Berufsausbildung abgeschlossen.

Die Überlegung zu einem eigenständigen Berufsbild für den E-Commerce standen schon über einen längeren Zeitraum im Raum. Der Grund hierfür ist recht einfach.
Es existierten gewisse Schnittmengen zu anderen Berufen, u.a. Kaufleute im Groß- und Außenhandel, IT-Systemkaufleute und Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen.
Hinzu kommt noch die Verbindung zu Berufen, wie Kaufleute für Marketingkommunikation, Kaufleute für Büromanagement und Kaufleute für Dialogmarketing.

Die jeweiligen Aspekte hinter diesen Berufen: Die Logistik, das Warenmanagement, die Kundenkommunikation, das Marketing und Controlling im Verbund
mit dem Vertrieb über einen Onlineshop, werden in dem neuen Ausbildungsberuf zusammengeführt.

Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR)

Einige haben eventuell schon einmal von dem DQR gehört. Hierbei handelt es sich um den Deutschen Qualifikationsrahmen zur Einordnung von Qualifikationen im deutschen Bildungssystem.

Dieser verfügt über 8 Stufen, beginnend mit der Berufsausbildungsvorbereitung (Niveau 1) bis hin zur Promotion (Niveau 8).
Der Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau im E-Commerce (IHK) wird auf Niveau 4 duale Berufsausbildung (3- und 3½-jährige Ausbildungen) eingeordnet.

Was will ich euch damit vermitteln? Nun ja eigentlich nur, dass es schon ein paar Schritte auf der »Treppe« in eine solide berufliche Zukunft sind.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Schaut einfach oben in das PDF E-Commerce-Kaufleute-Ausbildungsverordnung.
Die Berufsausbildung (Erstausbildung) dauert drei Jahre.

Ergänzend hierzu: Die Umschulung zum Berufsbild dauert lediglich zwei Jahre (24 Monate).

Welche Lernziele werden vermittelt?

Was lerne ich während der Ausbildung/Umschulung? Welche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten werde ich mir damit aneignen?

Auch auf diese Frage bietet die Ausbildungsverordnung zum Kaufmann/-frau im E-Commerce (IHK) eine klare Antwort.

Um es ein wenig übersichtlicher für euch zu gestalten hier die Unterpunkte der berufsprofilgebenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:

  • Online-Vertriebskanal auswählen und einsetzen
  • Waren- oder Dienstleistungssortiment mitgestalten und online bewirtschaften
  • Beschaffung unterstützen
  • Vertragsanbahnung im Online-Vertrieb gestalten
  • Verträge aus dem Online-Vertrieb abwickeln
  • Kundenkommunikation gestalten
  • Online-Marketing entwickeln und umsetzen
  • kaufmännische Steuerung und Kontrolle nutzen

Und hier die Unterpunkte der integrativ zu vermittelnden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:

  • Berufsbildung sowie arbeits- und sozialrechtliche Vorschriften
  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Umweltschutz
  • Bedeutung und Struktur des E-Commerce
  • Kommunikation und Kooperation
  • Projektorientierte Arbeitsweisen im E-Commerce

Oben in dem PDF findet Ihr weitere Hinweise zur sachlichen und zeitlichen Gliederung der Berufsausbildung, d.h. Was erlernt Ihr wann?

Anmerkung auch hierzu: In der Umschulung erlernt Ihr dies selbstverständlich innerhalb von 24 Monaten (2 Jahren).

Lernmaterial und Lernfelder

Hierzu findet man aktuell im Internet noch recht wenig. Aus diesem Grund informiere ich euch über das Lernmaterial und die damit verbundenen Lernfelder.

In Summe greift Ihr während euerer Ausbildung oder Umschulung primär auf die Westermann Bücher Kaufmann/-frau im E-Commerce (IHK) erstes, zweites und drittes Ausbildungsjahr zu.
Auch hier für euch wieder eine kleine Auflistung innerhalb dieser:

1. Ausbildungsjahr

(Lernfelder 1 bis 4)

1: Das Unternehmen präsentieren und die eigene Rolle mitgestalten
2: Sortimente im Onlinevertrieb gestalten und die Beschaffung unterstützen
3: Verträge im Onlinevertrieb anbahnen und bearbeiten
4: Werteströme erfassen und beurteilen

2. Ausbildungsjahr

(Lernfelder 5 bis 8)

5: Rückabwicklungsprozesse und Leistungsstörungen bearbeiten
6: Servicekommunikation kundenorientiert gestalten
7: Onlinemarketing-Maßnahmen umsetzen und bewerten
8: Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern

3. Ausbildungsjahr

(Lernfelder 9 bis 12)

9: Online-Vertriebskanäle auswählen
10: Den Onlinevertrieb kennzahlengestützt optimieren
11: Gesamtwirtschaftliche Einflüsse bei unternehmerischen Entscheidungen berücksichtigen
12: Berufsbezogene Projekte durchführen und bewerten

Und wie Ihr seht. Ihr lernt so einiges während eurer Ausbildung und Umschulung. Wie erwähnt sind das die Lehrbücher auf welche Ihr primär zugreifen werdet.
Je nach Bildungsträger stehen euch noch weitere Quellen zur Verfügung oder auch digitale Lehrmaterialien (LinkedIn). An dieser Stelle halte ich nochmals fest:

Das erste Lehrjahr beschäftigt sich in erster Linie mit der Sortimentsgestaltung und der Vertragsanbahnung und Vertragsabwicklung im E-Commerce.
Weiterhin mit integrativen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten und Werteströmen (ich nenne es einfach Buchhaltung).

Das zweite Lehrjahr geht auf die Themen Rückabwicklungsprozesse, Servicekommunikation, Onlinemarketing und Wertschöpfungsprozesse ein.

Im dritten Lehrjahr findet Ihr Online-Vertriebskanäle, Kennzahlen im E-Commerce, Betriebswirtschaftslehre und Projektmanagement.

Wie gestaltet sich die Abschlussprüfung?

Bei dem Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau im E-Commerce (IHK) wird die Prüfung als sogenannte gestreckte Abschlussprüfung durchgeführt.
Die gestreckte Abschlussprüfung ist seit 2005 als reguläre Prüfungsvariante gemäß dem Berufsbildungsgesetz möglich.

Hier beim Link vom Bundesinstitut für Berufsbildung findet Ihr weitere Informationen bei Bedarf.

Welche Prüfungen gibt es bei der Ausbildung zum Kaufmann/-frau im E-Commerce?

Ich fasse es kurz hier zusammen. Es findet keine Zwischenprüfung statt. Diese Prüfungsart setzt sich aus zwei bewerteten Teilen zusammen.

Der Abschlussprüfung 1 (AP1) und der Abschlussprüfung 2 (AP2). Den Abschlussprüfungen AP1 und AP2 werde ich noch einen separaten Beitrag widmen.

Zukunftsperspektive im E-Commerce

In Deutschland ist das Thema Fachkräftemangel ständig präsent. Gerade in dem Bereich des Onlinehandels werden Fachkräfte gesucht.

Auch in Anbetracht der Tatsache, dass das sich Wachstum im Onlinehandel gebremst hat, benötigt es eine solide Qualifikation, um einen Job zu bekommen.

Ich knüpfe an dieser Stelle nochmals an die Vorüberlegung zu einem eigenständigen Berufsbild an.
Neben dem Staat, vertreten u.a. durch Bundeswirtschaftsministerium, Bundesbildungsministerium und den einzelnen Bundesländern,
gehört zu den Initiatoren dieses Ausbildungsberufs auch die Wirtschaft.

Für euch, in der Überlegung eine Ausbildung oder Umschulung im E-Commerce durchzuführen, heißt das im Klartext:

»Euch stehen alle Türen offen!«.

Egal ob in der freien Wirtschaft bei großen bekannten oder kleinen unbekannten Unternehmen. Egal in welchen Branchen oder Wirtschaftszweigen.
Dem klassischen Onlineshop eines Händlers, für einen Marktplatz oder in einem Onlinereisebüro.
Auf Seite der Hersteller / Produzenten oder im Groß oder Einzelhandel. Eventuell für deine Stadt oder deine Region?
Im Geschäftskundengeschäft (B2B) dem Endkundengeschäft (B2C) oder bei Geschäften innerhalb der Administration (A2A)?

Auf Basis der integrativen Qualifikationen, welche du erwirbst. Dem Verständnis um die Rolle des Onlinehandels in der Gesamtwirtschaft wirst du schnell feststellen,
dass es kaum noch einen Arbeitsplatz gibt, in welchem E-Commerce keine Rolle spielt. Daher könnte es dein Weg in deine berufliche Zukunft darstellen.

»Den ersten Schritt musst du aber gehen.«

Vielleicht lernen wir uns ja einmal in der Umschulung kennen?

Alle Angaben ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit

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Stefan Noffke – Dozent für E-Commerce

6 Kommentare zu „Der Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau im E-Commerce (IHK)“

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